DIE ERSTE BERÜHRUNG MIT BMW M


Es fing damit an, dass ein Freund einen E46 M3 gefahren hatte von AC Schnitzer in Phönixgelb. Eine wundervolle Farbe, die ich erst später zu schätzen wusste. Bei einer Probefahrt und mehreren Mitfahrten in diesem M3, stand die Kaufentscheidung fest und ich suchte bald tagtäglich nach E46 M3 Modellen. Natürlich habe ich in Foren ( auch wenn man danach meist ja nicht gehen sollte ) nach Informationen sowie möglichen Fehlerquellen gesucht. Das M-Forum.de war eine seriöse Anlaufstelle für alle technischen Fragen rund um den E46 M3. Probleme wie Zylinderkopfdichtung, eingelaufene Nockenwellen, defekte Öl-Regelkolben, Vanosprobleme ( Variable Nockenwellenverstellung ) und zu guter letzt die Probleme mit den Pleuellagern, machten die Kaufentscheidung nicht gerade einfach. Nach 4 Monaten war es dann soweit und ich wurde fündig.

Ein BMW Händler in Paderborn, besser gesagt B & K, hatte ein passendes Modell für mich. Baujahr 2002 mit 75.000km in Carbonschwarz. Es wurde natürlich die überall gelobte Euro Plus Versicherung mit abgeschlossen. Die Ausstattung war ordentlich. Später wurde mir klar: Weniger ist mehr. Aber dazu später mehr.

Lange sollte dieser M3 nicht im Serientrimm bleiben. Zuerst wurde eine AC Schnitzer Frontlippe bestellt, sowie ein AC Schnitzer Heckflügel. Die Optik der AC Schnitzer Modelle hat mir gut gefallen, zudem konnte ich diese ausgiebig am M3 meines Freundes betrachten. Als die Teile montiert waren, wurde ein H&R Gewindefahrwerk verbaut. Auf dem M3 waren die Serien-Schmiedefelgen montiert in 19 Zoll. Weiter ging es zur Firma TEV Car Mediation in Marktleuthen. Eine Firma die sich seit den 80er Jahren auf Fahrwerke und Sonderräder spezialisiert hatte. Dort bekam ich meinen extra auf Wunsch gefertigten Satz Workx VS-XX Felgen in 9×19 und 11×19. An der Karosserie ist noch ein böser Blick eingeschweißt worden ( ich frage mich heute noch warum ich das getan habe ) und die Fronthaube neu lackiert. Danach ging es im Innenraum weiter. Die Ledersessel schauen schön aus, hatten Sitzheizung, Massage aber waren bleischwer. Es kamen Recaro Pole Position in diesen M3, was eine Gewichtsersparnis von rund 30Kg mit sich brachte. Zu guter letzt wurde ein Carbon-Interieur verbaut. Dies bestand aus den Zierleisten auf der Armatur sowie die Türgriffe in den Türen.

Der M3 war Carbonschwarz, doch ich wollte immer einen weißen M3 haben. Somit sollte der M3 in der Farbe weiß mit Folie beklebt werden. Eine Firma in München hat das an einem Tag umgesetzt. Freitag Abend war ich noch in schwarz unterwegs und am nächsten Abend war der M3 komplett in weiß beklebt. Eine GTR Haube aus GFK mit Carbon-Inlays wurde ebenfalls montiert. Vom Wartungsaufwand war dieser M3 in den 30.000km, die ich Ihn gefahren bin, nicht sonderbar auffällig. Nur Verschleißteile sind benötigt worden. Die Lagerschalenproblematik machte mir jedoch zu schaffen, bis ich bei ca. 100.000km vorsorglich eigenständig die Pleuellagerschalen gewechselt habe. Es war noch nicht schlimm, das Laufbild der Lagerschalen war noch OK und man hätte noch ein paar tausend Kilometer damit fahren können. Es wurde zudem eine neue Ölpumpe verbaut.

Jedoch hielt die Freude nicht lange. Leider hatte ich im Juni 2009 einen schweren Verkehrsunfall und der M3 war somit Totalschaden.

PHÖNIX AUS DER ASCHE


Nach meinem Unfall ging alles ganz schnell. Die ganze Aktion war eine recht amüsante Geschichte. Eine Woche vor meinem Unfall war ich, wie jedes Jahr, auf dem BMW Treffen in Himmelkron anwesend. Dort stellen auch gerne Händler Ihre Fahrzeuge aus, wie unter anderem, TEV Car Mediation. Dessen Freund hatte ebenfalls einen Handel mit Spezialrädern Felgen-Garage.de . Wir machten noch Witze darüber, dass ich bald seinen E46 M3 fahren werde. Ja gesagt getan, eine Woche nach dem Unfall war ich stolzer Besitzer dieses besonderen E46 M3 in der Farbe Phönixgelb. Dieser M3 wurde umgebaut von einer Firma, dessen Name ich hier nicht nennen werde, da es seine Gründe hat, und ich nicht für Firmen werbe, mit denen ich mich überhaupt nicht identifizieren kann.

Hier ein paar Eckdaten zum gekauften Fahrzeug im Juli 2009

  • E46 M3 Phönixgelb – BJ 2004 – 25.000km Laufleistung beim Kauf – Handschalter
  • Carbon Airbox System mit Alpha-N Steuerung
  • KW Variante 3 Gewinefahrwerk
  • BBS CH-R 9×20 ET24 und 10,5 x 20 ET24 mit 235/30 20 und 288/25 20 Hankook S1 Evo Bereifung
  • AC Schnitzer Frontlippe mit Carbonschwert
  • Original CSL Carbondiffusor
  • Eisenmann Abgassystem komplett ab Motor inkl. Krümmer und Sportkatalysatoren
  • Schrick Sport-Nockenwellen
  • Brembo 8 Kolben 360mm Bremsanlage Vorne, 350mm 4 Kolben hinten inkl. Stahlflexleitungen
  • Original CSL Heckklappe

Der M3 war eigentlich fertig. Eigentlich… sagen wir es so, es war eine gute Basis, um weiter drauf aufzubauen. Zuerst flogen die Ledersessel raus. Es kamen erneut Recaro Pole Position in diesen M3. Da man dadurch die Rücksitzbank nicht mehr verwenden kann oder besser gesagt nicht mehr nutzen darf, wurde diese stillgelegt und mit einer Carbonplatte verkleidet. Diesmal wurde aber der Sitzbezug von einem Sattler angefertigt nach Wunsch inkl. Nordschleifendruck und M Logo in der Kopfstütze, sowie auf den Sitzflächen gestepptes Alcantara in Waffelmuster. Im Innenraum wurde zudem noch ein Carbon-Interieur verbaut, wie bei meinem alten M3. Da dieser M3 mit einer Carbon-Airbox inkl. Alpha-N Motorsteuerung ausgestattet war, wollte ich erneut eine GTR Haube kaufen. Ein netter Nebeneffekt dieser Aktion war das noch lautere Ansauggeräusch. Aber diesmal bediente ich mich aus dem Aston Martin Regal. Dort werden Kiemen in die Motorhaube eingearbeitet. Diese Kiemen habe ich in meine Motorhaube eingepasst und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Vorteile dieser Aktion, man kann die original Motorhaube verwenden und es sieht zudem dezent aus.

Es war bereits ein KW V3 an Bord, dieses wurde noch aufgewertet mit verstellbaren Domlagern, um den Sturz besser einstellen zu können. Federn mit anderer Federrate wurden ebenfalls montiert. Nach gut einem Jahr hatte ich schwere Probleme mit meiner Brembo-Bremsanlage. Anfangs merkte man ein Vibrieren im Lenkrad beim Anbremsen, das mit der Zeit immer schlimmer wurde. Die monatelange Fehlersuche brachte einen lockeren Reibring auf dem Bremstopf ans Licht. Die Verschraubungen sind teilweise abgerissen. Eine Reklamation bei Brembo brachte gar nichts. Der Kundenservice ist eines der schlimmsten Erfahrungen die ich machen durfte. Es wurde mir vorgeworfen, ich würde falsch bremsen. Aber der Hauptgrund für die Ablehnung der Garantie war die Aussage, dass es ein Verschleißteil sei. Ich wollte ab diesem Zeitpunkt keinen Cent mehr in diese Firma investieren. Also wurde die Brembo Anlage ausgebaut, denn was unsicher ist bleibt nicht in einem Sportwagen verbaut. Somit kam eine Bremsanlage von D2 Racing von der Firma Feinys Performance in meinen M3. Ich konnte die Anlage rund 35.000km testen und hatte keinerlei Probleme. Auch auf dem Hockenheimring oder Nordschleife war ich immer mit der Bremsleistung zufrieden. Ich muss aber auch erwähnen, dass man auf Rennstrecken für den Einsatz angepasste Bremsbeläge wählt, die für diese Temperaturen ausgelegt sind. Diese Bremsanlagen von D2 gibts natürlich mit TÜV Eintragung und ich habe nicht nur einmal eine solche Bremsanlage gekauft und verbaut.


SCHNEETARN-CAMO ZUM ABSCHIED


So schön die Farbe Phönixgelb auch ist wollte ich mal etwas Neues, etwas ausgefallen Neues. In Photoshop wurde ein Muster angefertigt im Schneetarn-Camouflage-Look. Die Formen für die Flecken erstellte ich eigenständig von Hand. Die Firma 2K Werbetechnik von Karim Kinateder in Schönwald half mir bei der Umsetzung meiner Ideen. Nach rund einer Woche war der M3 komplett beklebt. Erst weiß Matt danach kamen die „Flecken“ drauf. Eine einzigartige Optik, die ich gerne auf meinen aktuellen M3 übernehmen wollte, jedoch passt die Form m.M.n. nicht zu diesem Design. Aber mit meinem E92 M3 hatte ich auch noch andere verrückte Ideen  .

Bis September 2012 war dieser M3 in meinem Besitz, dann wurde er an eine Firma an der Nordschleife mit nur 65.000km Laufleistung verkauft. Leider ein großer Fehler, wie ich heute schmerzlich feststelle, da dieses Fahrzeug ein Einzelstück war. Auch bei diesem M3 hielt sich der Wartungsaufwand in Grenzen. Alle 10.000km neues TWS 10W60 und das wars.

Selbst mein aktueller E92 M3 schließt diese Lücke leider nicht ganz. Der E46 M3 ist für mich eines der perfekten Fahrzeuge gepaart mit Ingenieurskunst die seinesgleichen sucht.

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